Jeweils am zweiten Samstag im Monat, immer von 10 bis 12 Uhr, wird im Offenen Höchhus Schach gespielt. Dies, nachdem ein Schachkurs an vier Samstagen im November und Dezember 2023 ein voller Erfolg war. Initiiert wurde der Schachkurs von Michael Grundbacher, Sozialdiakon der reformierten Kirchgemeinde Steffisburg. Michael Grundbacher war von 2015 bis 2020 in der kirchlichen Jugendarbeit engagiert und ist seit 2020 in der Erwachsenenarbeit der Kirchgemeinde tätig. Besonders mag Michael die Vernetzungsarbeit – Vernetzungen mit der Gemeinde, in Quartieren, mit Institutionen und auch mit dem Offenen Höchhus.
Schach am Samstag – gemeinsames Schachspielen für alle
Wann: jeden 2. Samstag im Monat
Wo: Offenes Höchhus
Eintritt frei, Kollekte | ohne Anmeldung
Der Pandemie-Lockdown im Jahr 2020 hatte ihn dazu bewegt, sich in ein Schachbuch zu vertiefen. Zeit im Privaten war reichlich vorhanden, nachdem alle angehalten wurden, zu Hause zu bleiben. Das Schachspiel begeisterte ihn immer mehr, so dass er sich zusätzliche Schachbücher kaufte. Dass sich das Schachspielen immer mehr ins Internet verlagert hatte, kam ihm in dieser Zeit gelegen und er nutzte das Angebot. Gleichzeitig bedauerte er, dass der Austausch mit dem Gegenüber so nicht stattfinden konnte.
Einen Schritt zurück machen, um zu realisieren, wo die Abzweigung falsch genommen wurde
Michael zieht gerne Vergleiche vom Schachspiel zum Leben. Damit ist er nicht allein. Das Schachspiel wurde in der Philosophie und sogar der Kunst schon als Analogie zum Leben genutzt.
Schach lädt ein voneinander zu lernen, aus gemachten Fehlern zu lernen. Michael wünscht sich, dass das Reflektieren gemachter Fehler motiviert, einen anderen Weg einzuschlagen, zu akzeptieren, dass es viele und andere Wege gibt. Manchmal hilft es einen Schritt zurückzumachen, um zu realisieren, wo die Abzweigung falsch genommen wurde. Andere Schlussfolgerungen zulassen, aus eigenen und von anderen gemachten Fehlern lernen können, das wünscht er sich. Nicht nur im Schach, sondern im Leben und dem Sein generell. Schach spornt zum eigenen Denken an, ladet gleichzeitig aber auch zum Umdenken ein.
Ein neues Projekt in Angriff zu nehmen war Michaels Motivation für einen Schachkurs. Das Offene Höchhus hatte Michael Grundbacher bereits als Begegnungsort wahrgenommen. Der Versuch, Schachspielen wieder etwas vom online-Spiel weg zu den Menschen zu bringen, zur Begegnung am Brett über den ganzen Generationenbogen, war sein Beweggrund.
Die Suche nach bereits bestehenden Schachvereinen war erfolgreich, in Thun gibt es zwei, in Steffisburg aber keinen. Eine weitere Verbindung konnte geknüpft werden, weil Michael Grundbacher an einem Fest im Offenen Höchhus Sadig kennenlernte, ein Bewohner der KU Steffisburg (Kollektivunterkunft für Flüchtlinge) und erfuhr, dass Sadig ein sehr versierter Schachspieler ist und Mitglied im Verein der Schachfreunde Thun. Der Verein Schachfreunde Thun vermittele ihm den Schachspieler Bernhard Gerber, ebenfalls Mitglied bei den Schachfreunden Thun, der dann den ersten Schachkurs im Offenen Höchhus leitete.
Der Jüngste war acht und die älteste Teilnehmerin über achtzig
Für den Anfängerkurs standen sechzehn Plätze zur Verfügung, aber mehr als doppelt so viele Menschen waren interessiert und wollten sich anmelden. Der jüngste Teilnehmer war acht Jahre alt und die älteste Teilnehmerin über achtzig. Der Schachkurs war ein schöner Erfolg und wir im Offenen Höchhus freuen uns, dass nun jeweils am zweiten Samstag im Monat Schach gespielt werden kann, von 9 bis 12 Uhr. Willkommen sind alle, die Freude am Schachspielen und an Begegnungen haben.